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UNSERE INITIATIVEN

Mikrokredite für Opfer der Flutkatastrophe in Mubimbi

In harter körperlicher Arbeit bereiten die Frauen in Mubimbi das Land für den Anbau vor. Mubimbi liegt in einer ländlichen Gegend, nicht weit von Bujumbura, Burundi. Die Menschen dort haben kaum die Möglichkeit überhaupt Geld zu erwirtschaften. Die Bevölkerungsdichte in Burundi ist eine der höchsten in unserer Welt und die meisten Menschen ernähren sich und ihre Familien direkt aus landwirtschaftlicher Arbeit.

Aber das Land ist knapp. Land zu kaufen ist fast unmöglich. Wer das Glück hat Land zu besitzen, verpachtet es. Daher müssen die Frauen unserer Partnerorganisation auch ungünstiges Land, das am Hang liegt, bebauen. Zum Glück ist der Boden ist fruchtbar.

Doch sie brauchen Saat, Dünger und vielleicht auch ein paar neue Harken. Sie besitzen die Kleidung am Leib und haben häufig viele Kinder. Die Themen Prostitution, Gewalt, Bettelei, Krankheit (HIV), Frauenarmut, Kindersterblichkeit sind allgegenwärtig. Die Gegend ist außerdem dafür bekannt, dass Rebellengruppen vermeintlich unterschiedlicher Ethnien sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gegenseitig vernichtet haben. Übrig geblieben sind viele Witwen und Waisen, die in winzigen Unterkünften leben.

Nun stoßen im Frühjahr 2024 zu diesen gebeutelten Familien weitere Familien aus Gatumba, deren Land durch die jährlich heftiger werdenden Überflutungen des Taganjikasees überschwemmt wurde. Menschen aus Gatumba wurden vertrieben, sie können nicht zurück. Sie werden bleiben.  Wie soll das funktionieren? Barthélémy Minani, der Leiter unserer Partnerorganisation Better Live Inititives spricht mit den alleinerziehenden Müttern, den Alten, den Witwen und Waisen und bittet cornerstone domino um eine Anschubfinanzierung in Form zinsfreier Mikrokredite, damit diese Menschen leben können.

Die Frauen vor Ort und die Vertriebenen, die nun auch in Mubimbi sind, können arbeiten. Sie sind auch bereit zu arbeiten. Neben Startfinanzen benötigen sie einen geschickten, motivierten Menschen vor Ort, der sie anleiten kann, das Land effizienter als bisher zu bewirtschaften; jemanden, der ihr Vertrauen genießt. Letzteres leistet Mr. Fidèle, ein Vertrauter von Bathélémy Minani, dem Leiter von BLISS. Mr. Fidéle organisiert vor Ort viele praktische Dinge und unterstützt die Frauen in dieser herausfordernden Situation tatkräftig.

Sie wollen Mais anbauen. Sie wissen aber, dass die Ernte kaputt gehen kann, also entschieden sie sich, dass sie gleichzeitig mit Tierzucht beginnen wollen. Das Geld reichte nur für eine kleine Kuh – und zwar eine männliche. Sie wollen sie mästen und dann verkaufen und eine weibliche Kuh kaufen. Das erste Junge erhält die nächste Gruppe und in ihrer Gruppe ist das Ziel, dass Kalb für Kalb jede Frau eine eigene Kuh in der Spargruppe erhalten soll. Der Mist reduziert die Kosten für Dünger. Sie freuen sich über den tollen Plan, den sie sich überlegt haben und gehen hoch motiviert an die Arbeit. (Oktover 2024).

Die kleinen Fördersummen, die wir als Kredite geben, betragen circa 100€ pro Frau/Person (ein paar Männer sind auch dabei). Für uns in Deutschland manchmal unvorstellbar, aber dies kann – wenn die Chance genutzt und damit wirklich gearbeitet wird – die Situation vor Ort komplett verändern, Jahr für Jahr ein wenig mehr. Nicht das Geld alleine, aber die Solidarität, die Motivation, die kontinuierliche Arbeit und Konzepte, die Hand und Fuß haben und nachhaltig sein müssen.

Die Gruppen-Kredite wandern nach einem halben, manchmal nach einem Jahr weiter zur nächsten Gruppe, wenn es der ersten Gruppe gelang, dass einige ihren Lebensunterhalt erwirtschaften und ihr Leben verbessern können. Damit bekommen diese dann die Chance sich selbst aus der Armut zu arbeiten. Und so wandert der Kredit weiter und weiter und weiter, schafft Boden unter den Füßen, überfordert uns nicht. Und die Empfänger bleiben frei, selbständig und unabhängig, auch von uns.

Partner: Better Life Inititiatives, Burundi