„Sie sind die urtümlichste, ausgegrenzteste, vernachlässigste und diskriminierteste Gruppe von Menschen in Uganda. Ihre Transformation und Stärkung wird ein langsamer Weg sein“. So spricht der Leiter unserer Partnerorganisation Kitenya über die sogenannten „Batwa“, ganz im Westen Ugandas. Viele Jahre hat er mit ihnen gelebt. Sie sind arm, abgeschieden, sprechen eine eigene Sprache.
Moses Kitenya kennt sie gut. Seit einiger Zeit wohnt Kitenya in Gulu, mit seiner Frau und den vier Kindern, bei der Ethnie, von der er selbst abstammt, bei den Ajoli im Norden Ugandas. Dort hat er auf einem Gelände, auf dem früher ausschließlich und immer nur Baumwolle angebaut wurde, einen sogenannten „Food Forest“ geschaffen und die Monokultur abgelöst. Es gelingt ihm eine Art Waldbiotop, in dem ganzjährig vielerlei Früchte, Gemüsesorten, Kräuter, Heilkräuter, Nüsse und sogar 27 Sorten Fische zu finden sind und von dem man sich ganzjährig gut und ausgewogen ernähren kann. Auch freiläufige Tierhaltung ist in der Permakultur vor Ort integriert. Mit Hilfe der Mikrofinanzierung von cornerstone domino e.V. kann Kitenya mit seiner Organisation beginnen, mit zwei neuen Gruppen eine Permakultur aufzubauen.
Eine Gruppe besteht aus Batwas und eine Gruppe aus den Ajoli. Sie haben sich bereit erklärt bei der Initiative mitzumachen. Für das ehemalige Waldvolk ist es ein großer Schritt, die Herausforderung anzunehmen, sich in der Schaffung von Permakultur (geschlossener ökologischer Kreislauf) trainieren zu lassen. Sie wollen beweisen, dass die Zuweisungen im Umfeld, sie seien „zu dumm“ nicht stimmen. Die begleitende Hühnerzucht (20 Hühner als Startkapital pro Familie) ermöglicht den Eltern so viel zu verdienen, dass sie sogar ihre Kinder zur Schule zu schicken können.
Derzeit tragen Kinder mit Betteln zum Familienunterhalt bei; Mädchen werden bereits ab 9 Jahren (!) als Hilfskräfte in die nächste Stadt geschickt, ohne Begleitung, ohne Aufsicht, ohne Schutz. Sehr frühe Schwangerschaften sind keine Seltenheit. Einen Schulbesuch überhaupt finanzieren und dennoch leben zu können, diese Chance erhalten die Gruppen durch die Teilnahme an der Initiative. Ihr Leben wird sich wirtschaftlich entwickeln. Es ist gut, dass Teilnehmer an der Food Forest Initiative verstanden haben und gerne bereit sind ihre Kinder zur Schule zu schicken.
Und wie immer, wenn cornerstone domino e.V. seine Finger im Spiel hat, werden dann nach gesetzter Zeit die Hühner an die nächste Kommune weitergegeben, damit auch die Nächsten eine Chance erhalten, ihr Leben umzugestalten. Das wird dann spannend werden, denn zu den Empfängern in der nächsten Runde gehören Menschen einer ehemals verfeindeten Ethnie.
Aber Kitenya ist zuversichtlich. So kann neben Armutsbekämpfung und Bildung auch in Punkto Friedensförderung und Versöhnung ein weiterer Schritt gegangen werden.
Partner: Heart of Love, Beacon of vulnerable communities
Wir sind froh, dass wir uns zusammengetan haben und sich immer mehr Interessierte unserer Arbeit anschließen, oder sie unterstützen. Wäre das auch was für Sie oder dich?
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