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UNSERE INITIATIVEN

Wie im Nirgendwo Bildung Realität wird

10 Jahre ist es nun schon her, dass Schulleiterin, Okawaput Sarah Tukashaba ihrem Mann in die ländliche Heimat gefolgt ist. Es gab weit und breit keine Schule. Weit und breit, nirgends. Sarah, Mutter von vier eigenen und fünf angenommen Kindern ist Lehrerin. Ihr war klar: So geht das nicht! Sie begann einfach unter einem Baum zu unterrichten. Mehr und mehr Kinder kamen dazu. Irgendwann waren es 70 Kinder und es war klar: So geht das auf die Dauer nicht. Wir brauchen ein Gebäude.

Die Kommune war bereit, aus Lehm und Wasser Quader zu formen und in der Sonne zu brennen, um daraus ein Schulgebäude zu errichten. Und sie bauten es groß. Heute werden in diesem Gebäude mittlerweile 300 Schüler unterrichtet.

Sarahs Mann hängte seinen Beruf an den Nagel und startete einen landwirtschaftlichen Betrieb um für die Ernährung von Kindern und Angestellten zu sorgen: Bohnen, Kassava, Mais… Die ärmsten Eltern bekamen von Sarah ein Schaf geschenkt mit der Auflage, das erste Lämmchen an eine andere arme Familie weiterzugeben. Alle weiteren Lämmchen dürfen sie behalten und eine kleine Herde züchten. „Die Weitergabe hat jetzt schon dreimal geklappt!“, erzählt sie mit leuchtenden Augen.

Als Sarah Tukoshaba auf cornerstone domino e.V. zukam, war die Freude aneinander groß. So arbeiten wir auch, solidarisch, auf Augenhöhe, engagiert, lösungsorientiert, mit Anschubhilfen, Gottvertrauen und in der Haltung, dass jeder seine Verantwortung trägt. Aber Sarah wendet sich an uns, weil sie etwas braucht, was sie nicht selbst leisten können. Sie braucht jetzt ein Dach für die Schule. „Das können wir als „christian teachers africa (CHRITA)“ nicht selbst stemmen, weil es nicht mit lokalen Materialen funktioniert“, meinte die Schulleiterin. Das Dach würde 6000€ kosten. Wenn nun cornerstone domino e.V. das Dach zahlen würde, dann wäre auch auf der Geschichte irgendwo der Deckel drauf… Wir haben deswegen gemeinsam bei unseren digitalen Treffen nachgedacht, wie wir unterstützen können, ohne diese wunderbare Geschichte von Solidarität, Eigenständigkeit und Selbstwirksamkeit durch Wohltätigkeit abzuwürgen.

Es entstand die Idee, statt dem Dach eine Getreidemühle zur Verfügung zu stellen, mit der Mais und Getreide gemahlen werden können, denn damit

1. mindern sie die Kosten, die sie bisher für das Mahlen und den Transport von Korn und Getreide ausgeben, die sie für die eigene Schulküche brauchen.

2. Können mit der Kornmühle Ernteprodukte umliegender Landwirte gemahlen und damit Geld erwirtschaftet werden, mit welchem

3. das Dach refinanziert werden kann. Und

4. Einkommen, das nach der Dachdeckung weiter erwirtschaftet wird, wird zur Aufstockung der sehr geringen Lehrergehälter genutzt, damit diese ihre Familien langfristig selbst versorgen können. So kann es auch gelingen diese hochmotivierten jungen Lehrkräfte auf dem kargen Land zu halten.

Mit einer Mühle könnte die Schulgemeinschaft sich also anhaltend selbst finanzieren.  Als cornerstone domino Team lieben wir Solidarität in der Kommune, Kreativität, Eigenständigkeit, Selbstwirksamkeit und nachhaltige Lösungen. Schule und Landwirtschaft sind zur integrativen Initiative der Kommune geworden, mit welchem sie alle gemeinsam die Bildungschancen für ihre Kinder kämpfen. Wir freuen uns auf einen Besuch im September 2024 vor Ort!

Partnerorganisation: CHRITA