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UNSERE INITIATIVEN

Wie ein Professor im Gefängnis zum Licht wurde

Es ist eine unglaubliche Geschichte, wie Gott Gebete erhört, wie hinter geschlossenen Mauern Wunder geschehen, wie ein Mensch, der – egal wo und unter welchen Bedingungen seine Berufung lebt – Licht und Menschlichkeit an dunkle Orte  bringen kann und Wunder vollbringen, die einem die Tränen ins Gesicht treiben können: Professor Dr. Lazare Rudunkwa steht dafür, dass Menschlichkeit überall möglich ist. Aber der Reihe nach:

Professor Lazare Rukundwa hatten wir im Mai 2023 bei den Internationalen Tagen der Begegnung in Berlin kennengelernt. Die deutsche Stiftung für Grundwerte und Völkerverständigung hatte eingeladen. Eine nette Freundschaft entwickelte sich, bis der Kontakt abriss. Lazare, der in seinem Land, in der demokratischen Republik Kongo, mitten im Gebirge von Goma eine christliche Universität gegründet und geleitet hatte, war im Gefängnis gelandet.

Eine Anhörung hat es nicht gegeben, eine öffentliche Schuldzuweisung ebenfalls nicht. Die kommenden Monate kontaktierten wir Open Doors, Alliance Defending Freedom International und viele andere internationale Organisationen. Wir initiierten Schreiben über Mitgliedern des Bundestags und des Europaparlaments, die beim kongolesischen Präsidenten, dem Innenminister und anderen die Befreiung für Lazare einforderten. Es gab Petitionen (https://chng.it/XD8GFw7fFy), Bittgesuche und – durch uns vorangetrieben – auch eine Einreichung beim Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte (https://www.igfm.de/lazare-sebitereko-rukundwa/). Trotz all unserer Aktivitäten hörten wir lange nichts von ihm und wussten gar nicht, ob er noch lebt. Gesundheitlich angeschlagen sind Militärgefängnis und Gefängnis in Makala (DRC) keine guten Orte (https://bbc.com/news/articles/cdjwknzy20xo). Im Mai 2023 erhielten wir einen Anruf eines Abgeordneten aus dem Kongo, der Kontakt zu Lazare erhalten hatte, und ab da konnten wir direkt mit ihm im Gefängnis sprechen.

In den kommenden Monaten, in denen wir direkte Informationen erhielten, wechselten Erstaunen und Entsetzen in unseren Herzen. Unter oft entsetzlichen Bedingungen bekamen wir Nachrichten, dass es manchmal die manifestierte Hölle sei in Makala im Gefängnis zu sein. Dazwischen die anderen Nachrichten, die wir alle in Pressemitteilungen bestätigt fanden: Lazare hatten begonnen Menschen Lesen und Schreiben und Rechnen beizubringen. Da er als Schrift die Bibel nutzte, begannen Menschen Jesus zu vertrauen, die ihrerseits auf diese Weise andere zum Lesen und Schreiben – und Glauben führten. Er machte mit Jugendlichen Bewerbungstrainings, stärkte ihre digitalen Fähigkeiten anhand von PCs, die er nutzen durfte.

Lazare baute Pflanzen an, um die einseitige Gefängnisernährung zu erweitern und Kräuter, die als Medizin dienen. Weil die Hygienebedingungen schlecht waren, leitete er viele Gefangene an eigene Seife zu produzieren.

 Außerdem begann er Schulklassen zu unterrichten, deren Abschlüsse im Landesvergleich sehr gut waren und auch extern hohe Anerkennung fanden. Und – was unser Herz besonders berührte – er gründete eine Kita für im kongolesischen Gefängnis geborene Kinder. Wie großartig!

Noch im August 2024 berichtete Lazare, dass an den täglichen Andachten jeweils 1000 Gefangene kommen, um zu hören, dass Menschen bei Jesus Vergebung finden können, dass sie Frieden mit Gott haben können und dass er sie liebt und sieht, auch im Kongo im Gefängnis.

Anfang September 2024 teilten wir mit einen Freund und engen Partner des Internationalen Roten Kreuzes unseren Wunsch, dass dieses sich die Zustände vor Ort doch einmal ansehen sollte. Obwohl dies zu einem früheren Zeitpunkt verhindert wurde, bekam das Internationale Rote Kreuz nun doch Zugang. Zwei Wochen später, am 23.9. 2024 wurden 3500 schwer kranke Gefangene einfach freigelassen. Lazare war einer davon. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es immer noch kein juristisches Verfahren.

Bereits einige Monate davor hatten wir darüber gesprochen, was geschehen würde, wenn Lazare umgebracht oder freigelassen werden sollte. Um sicherzustellen, alle Errungenschaften im Gefängnis erhalten zu können, haben wir uns über unseren Freund bei Prison Fellowship Uganda an Prison Fellowship Afrika gewandt und gefragt, ob sie im Kongo aktiv sind. So konnten wir Lazare direkt in Kontakt bringen mit Akteuren, die dafür sorgen können, dass alles Entstandene erhalten werden kann.

Wir hatten viele Monate damit gehadert, dass nichts passiert, obwohl wir gebetet und uns nach Kräften bemüht haben zur Gerechtigkeit beizutragen. Heute wissen wir, dass Gott von der ersten Minute an unsere Gebete erhört hat, wenn auch anders als wir es erwartet hatten. Heute wissen wir, dass Licht in die Finsternis des Gefängnisses in Makala scheinen sollte, durch einen mutigen, treuen Mann, der seine Berufung unter allen Umständen lebt. Es macht uns Mut für Situationen zu beten, wo wir keine Veränderung sehen. Vielleicht können wir hinter manche Mauern einfach nicht schauen, aber trotzdem passieren Dinge, die vielleicht größer sind als unsere Vision.

Mit Professor Lazare Rukundwa bleiben wir in Verbindung!