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UNSERE INITIATIVEN

Wie ein Professor im Gefängnis zum Licht wurde

Eine Geschichte von Mut, Menschlichkeit und göttlicher Führung
Es ist eine Geschichte, die tief berührt: Wie ein Mann inmitten von Dunkelheit zum Hoffnungsträger wird, wie Gebete erhört und Wunder an den unwahrscheinlichsten Orten geschehen. Professor Dr. Lazare Sebiteko Rukundwa, Gründer und Direktor der Eben-Ezer Universität in der Demokratischen Republik Kongo, beweist, dass Menschlichkeit keine Grenzen kennt – selbst hinter Gefängnismauern.
Der Beginn einer unglaublichen Reise

Im Mai 2023 lernte Birgit Bergmann, die 1. Vorsitzende von cornerstone domino e.V., Professor Dr. Lazare Rukundwa bei den Internationalen Tagen der Begegnung in Berlin kennen. Die Veranstaltung, organisiert von der Stiftung für Grundwerte und Völkerverständigung, bot die Gelegenheit zu einem intensiven Austausch, aus dem eine freundschaftliche Verbindung entstand.
Doch nur wenige Monate später erreichte Birgit Bergmann eine schockierende Nachricht: Lazare war ohne Anklage oder Verfahren inhaftiert worden – zunächst in einem Militärgefängnis, später im berüchtigten Gefängnis von Makala.

Die Situation war ungewiss, und lange Zeit wusste niemand, ob Lazare überhaupt noch lebte. Mit Unterstützung zahlreicher Organisationen, wie zum Beispiel Alliance Defending Freedom International sowie durch Petitionen und Eingaben beim Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte kämpften Freunde und Unterstützer weltweit für seine Freilassung. Doch die Monate vergingen ohne Erfolg – bis im Mai 2024 endlich ein erster Lichtblick kam: Ein Abgeordneter aus dem Kongo stellte den Kontakt zu Lazare her.

Licht in der Dunkelheit: Lazares Wirken im Gefängnis
Was dann geschah, war nichts weniger als ein Wunder. Lazare ließ sich von den entsetzlichen Bedingungen im Gefängnis nicht brechen. Stattdessen wurde er zum Licht für seine Mitgefangenen.
  • Bildung und Hoffnung: Lazare begann, Insassen Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen – oft mit Bibeln als Lehrmaterial. Viele fanden durch ihn nicht nur Bildung, sondern auch Hoffnung und Glauben.
  • Praktische Hilfe: Er organisierte Bewerbungstrainings und stärkte die digitalen Fähigkeiten junger Gefangener. Einige fanden nach ihrer Entlassung Arbeit.
  • Nachhaltige Projekte: Lazare baute Pflanzen an, um die einseitige Ernährung zu verbessern, und leitete die Gefangenen an, Seife herzustellen – ein Schritt zu mehr Hygiene und Eigenständigkeit
  • Kindergarten im Gefängnis: Besonders berührend war die Gründung eines Kindergartens für Kinder, die im Gefängnis geboren wurden.
  • Tägliche Andachten: Bis zu 1.000 Menschen kamen bis zu diesem Zeitpunkt zu den Lobpreiszeiten am Morgen. Gesehen und geliebt zu werden, und sogar Versöhnung und Vergebung erleben zu können, wie Jesus sie anbietet, hat viele Herzen an diesem Ort des Mangels, der Hoffnungs- und Ausweglosigkeit ungewöhnlich tief berührt.
Die unerwartete Wende
Im September 2024 änderte sich alles. Nach einem Besuch des Internationalen Roten Kreuzes wurden 3.500 schwerkranke Gefangene freigelassen – darunter Lazare. Doch bis zu diesem Zeitpunkt hatte es weder ein Verfahren noch eine offizielle Anklage gegen ihn gegeben.
Um sicherzustellen, dass seine Projekte im Gefängnis weitergeführt werden, baute cornerstone domino e.V. ein Netzwerk mit Partnerorganisationen wie Prison Fellowship Afrika auf. So konnte Lazares Arbeit langfristig gesichert werden.
Eine neue Vision für Ostafrika
Nach seiner Freilassung zog sich Lazare nach Burundi, wo er mit seiner Familie in Sicherheit lebt. Doch die Erlebnisse im Gefängnis und die anhaltenden Konflikte in der DR Kongo ließen ihn nicht los. Während eines Gesprächs mit Birgit Bergmann und Ina Schütte im Februar 2025 sprach Lazare von seiner neuen Vision: Er möchte die Bedingungen in Gefängnissen Ostafrikas verbessern und politische Entscheidungsträger mit eigener Gefängniserfahrung mobilisieren, um Würde und Menschlichkeit hinter Gittern zu fördern, weil auch Menschen in Gefangenschaft eine Würde haben.
Dank wachsender Netzwerke, darunter Prison Fellowship Uganda, nimmt diese Vision Gestalt an. Ein ranghoher Berater des ugandischen Präsidenten und weitere Unterstützer haben sich bereits angeschlossen.
Ein Wiedersehen voller Hoffnung
Am 6. Juni 2025 wird Professor Dr. Lazare Rukundwa bei den Internationalen Tagen der Begegnung in Deutschland über seine Erfahrungen berichten. cornerstone domino e.V. und Hoffnungsträger e.V. werden ein Sideevent zum Thema „Versöhnung gestalten: Täter, Opfer und präventive Friedensarbeit“ gestalten.
Lazares Geschichte zeigt, dass selbst in den dunkelsten Momenten Licht scheinen kann – durch Mut, Glaube und die unerschütterliche Überzeugung, dass jeder Mensch Würde besitzt. Wir freuen uns auf diesen besonderen Tag und darauf, Professor Dr. Lazare Sebiteko Rukundwa wiederzusehen.